Warum klein das neue groß ist
Wer heutzutage das Wort Influencer hört, denkt meist zuerst an perfekt gestylte Menschen, die auf schneeweißen Stränden ihr achtes Getränk bewerben, während sie zwischen Palmen an ihrem „neuen Lieblingsprodukt“ nippen. Doch in Wahrheit hat sich die Welt des Influencer Marketings 2025 gewaltig verändert – und das liegt nicht zuletzt an den Kleinen, die inzwischen Großes bewirken.
Während Unternehmen hohe Budget für einen Post mit Millionenreichweite ausgeben (nicht selten mit dem Ergebnis, dass außer Likes und ein paar GIF-Kommentaren nicht viel rumkam), sind heute Micro-Influencer in aller Munde.
Diese digitalen Nachbarn haben vielleicht keine Follower-Zahlen, die einen Social-Media-Manager in Ohnmacht fallen lassen, dafür aber eine echte Beziehungen zu ihrer Community. Ihr Supermarkt ist vermutlich der gleiche um die Ecke wie der deiner Zielgruppe, und ihr Mittagessen besteht nicht aus goldbestäubtem Sushi, sondern manchmal auch nur aus einem belegten Brot.
So viel Realität war im Marketing selten!
Denn genau in dieser Nähe steckt die Kraft: Wenn Jane aus der Nachbarschaft auf Instagram vom neuen veganen Bio-Bäcker schwärmt, vertrauen ihre dreitausend begeisterten Follower ihrem Tipp fast blind – schließlich wissen sie, dass Jane wirklich selbst probiert hat. Bei ihr gibt es keine bezahlte Kampagne, die aussieht wie aus dem KI-Bilderbuch (ein Thema für sich), sondern Geschichten, die echt sind und ab und an sogar Spaß machen, Mitschnitte mit schiefem Lachen und ehrlichen Kommentaren wie „Spoiler: Der zweite Aufstrich war nix!“. Und das ist nicht nur lustig und interessant, sondern für Unternehmen die beste Werbung, die sie bekommen können.
Statt teurer Massenreichweite, deren Wirkung häufig verpufft, erzeugen Micro-Influencer messbare, handfeste Resultate – und sind dabei noch günstiger und unkomplizierter. Sie bringen ihre eigene kreative Note ein, gestalten Inhalte, die zu ihnen und ihrer Community passen, und schrecken auch nicht davor zurück, echte Kritik zu üben.
Wer schlau ist, setzt auf aktive Zusammenarbeit, denn die meisten Micro-Influencer mögen es, auf Augenhöhe eingebunden zu werden. Das macht nicht nur interessant, sondern sorgt auch für nachhaltig gute Beziehungen, von denen alle profitieren.
Ein weiterer Nebeneffekt ist das inzwischen auch die Marktforschung quasi gratis mitgeliefert wird. Micro-Influencer berichten offen und detailliert, wie ihre Community auf Produkte reagiert, liefern Ideen für Verbesserungen und verschaffen Einblicke, die perfekt die Werte aus den Analyse-Tools ergänzen. So wird aus einer eigentlich kleinen Aktion schnell ein großer Gewinn und manchmal auch eine anhaltendende Partnerschaft.
Also nächstes Mal beim Scrollen einfach daran denken: Wer im Großen ankommen will, sollte klein anfangen. Und zwar genau dort, wo Vertrauen, Glaubwürdigkeit und echte Begeisterung wohnen.